Train World öffnet am 25. September 2015 seine Türen für das breite Publikum
Brüssel - Das seit Langem erwartete Eisenbahnmuseum wird am 24. September in Anwesenheit des Königs offiziell eröffnet. Ab 25. September bietet Train World dann dem breiten Publikum nicht nur eine beeindruckende Übersicht über die Vergangenheit Belgiens als Eisenbahnpionier in Europa, vielmehr erzählt es auch eine spannende Geschichte von der aktuellen und künftigen Rolle der Eisenbahn.
An einem zentralen Ort, an der historischen Bahnlinie zwischen Mechelen und Brüssel, an dem am 5. Mai 1835, also vor 150 Jahren, die erste Dampfeisenbahn ihren Betrieb aufnahm, gehen mit Train World das Gestern, Heute und Morgen unbemerkt ineinander über.
Besuchern werden wertvolle Stücke aus dem Erbe der Eisenbahn präsentiert, die sich vorher an fünf verschiedenen Orten in Belgien befanden.
Das rollende Material besteht aus 22 Fahrzeugen; darüber hinaus gibt es 1.250 Gegenstände und 64 Projektionen sowie mehr als 20 interaktive Elemente zu bestaunen. Für Schulgruppen gibt es passende museumspädagogische Pakete, und Familien mit kleinen Kindern können Train World wie in einem Comic erleben und erkunden.
Der berühmte Zeichner François Schuiten, ein Schaarbeker, zeichnete zusammen mit dem Expoduo für die Szenografie verantwortlich. So ist Train World eine Geschichte, eine faszinierende Folge von Dekoren, die Besucher in das Gestern, Heute und Morgen der Eisenbahn einführt. Man unternimmt eine richtige Entdeckungsreise in die Welt der Eisenbahn.
Das historische Bahnhofsgebäude von Schaarbeek (1887 erbaut und in den 1920er Jahren erweitert), Vertreter des flämischen Neorenaissance-Stils (typischer Baustil für Bahnhöfe), wird Train World als Empfangshalle dienen.
Das neue 8.000 m² große Gebäude hat eine industrielle Ausstrahlung mit einem Dach in Sägezahnform, das für Eisenbahnwerkstätten typisch ist. Das Gebäude umfasst vier große Hallen, die das neue Zuhause für die legendären Fahrzeuge sind. Zwei Hallen sind mit an das Schienennetz angeschlossenen Gleisen ausgestattet, die damit auch Fahrten außerhalb des Museumsgeländes ermöglichen.
Besucher können unter anderem die „Pays de Waes“ (Waasland), die älteste erhaltene Lokomotive in Europa bestaunen. Diese Lokomotive wurde 1844 in Betrieb genommen und war bereits 1913 auf der Weltausstellung in Gent zu sehen. Die „Pacific“ (Dampflokomotive Baureihe 10) aus dem Jahr 1910 ist ein weiteres Paradepferd aus der umfangreichen Sammlung, ebenso wie die „Atlantic“ (Baureihe 12) aus dem Jahr 1939, die mit ihrer aerodynamischen Form die wohl spektakulärste Dampflokomotive ist. Für alle, die das Prunkvolle lieben, sind die beiden restaurierten königlichen Wagen aus den Jahren 1901 beziehungsweise 1939 eine regelrechte Augenweide.
Die Renovierung des alten Bahnhofsgebäudes und der Neubau des industriellen Gebäudes wurden von Eurostation durchgeführt, die damit den Architekten Paul Lievevrouw beauftragte. NMBS und Infrabel haben den Großteil der historischen Exemplare für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. Auch Siemens, Bombardier und Alstom haben einen Beitrag dazu geleistet, dass das Museum ein richtiges Kompetenzzentrum geworden ist.
Der finanzielle Aufwand für das Projekt (Renovierung des historischen Bahnhofsgebäudes, Bau des neuen Museumsgebäudes, Gestaltung der Anlage und Museografie) beläuft sich auf 25 Millionen Euro. Train World wird daher ein Schaufenster einer reichen Geschichte sein, deren letztes Kapitel noch lange nicht geschrieben ist.